Sissi
Corona: Der 5 Punkte Plan um aus den neuen Möglichkeiten das Richtige auszuwählen
Aktualisiert: 3. Juli 2020
Falls du gerade überlegst, wie du nun die verfügbare Zeit am sinnvollsten verbringst und es dir schwer fällt zu entscheiden, dann ist hier die passende Anleitung für dich.
Ich bin in diesen Krisen-Zeiten in einer privilegierten Position: in meinem Teilzeit-Job als Office- und Projektmanagerin kann ich im Home Office arbeiten. Im Bereich meiner Selbständigkeit habe ich – glücklicherweise schon vor der Krise – die Fixkosten zu reduzieren begonnen. Somit stehe ich jetzt nicht so schlecht da, die fixen Ausgaben sind alle gedeckt.
Was mache ich mit der vielen Zeit?
Doch was nun? Was mache ich mit der vielen Zeit? Das Internet bietet nun unzählige, großteils kostenlose, Angebote. Ich könnte so viel Neues lernen oder Wissen auffrischen. Soll ich neue Online Projekte starten? Sollte ich nicht besser zuhause auf- und umräumen sowie im Office einiges abarbeiten? Dann gäbe es noch viele Leute und die Familie, die man kontaktieren könnte.

Manchen Leuten ist ja langweilig, das kann mir nicht passieren :D
Ich sehe wieder tausende Möglichkeiten mich zu beschäftigen und beschäftigt zu halten. Das ist sicherlich eine meiner größten Stärken: Ideen ohne Ende und eine große Neugier auf diese Welt und was sie alles bereit hält. Aber es ist auch eines meiner größten Fallen oder Selbst-Täuschungen: wenn mich etwas innerlich aufwühlt, dann gehe ich meist in die Überbeschäftigung: nur ja nicht stehenbleiben, nicht innehalten, immer weiter und weiter tun. Ich weiß jedoch mittlerweile wie ich da gegensteuern kann ;)
Deshalb zeigt dir dieser Blogartikel, wie du aus einer Überforderung ins adäquate und richtig gut passende Tun kommst.
Mein 5 Punkte-Plan für dich
Hier sind 5 Schritte, die du gleich heute machen kannst, um zu entscheiden, was du in den nächsten zwei bis drei Monaten Sinnvolles machen kannst. Die Antwort liegt in der Stille, sie liegt in dir.
1. Zur Ruhe und in den Körper kommen
Der erste Schritt ist zuerst einmal aus diesem Stress auszusteigen, damit du dir die Lage sozusagen von außen oder von oben ansehen kannst. Dafür solltest du dir mindestens 15 Minuten Zeit nehmen. Du weißt am besten wie das für dich funktioniert. Hier ein paar Möglichkeiten:
Meditieren im Sitzen. Ich mag gerne die Meditationen von Deepak Chopra, aber dir liegt vielleicht jemand anders eher. Oder du meditierst ganz ohne Anleitung. Ich denke es sollte keine imaginäre Reise irgendwohin sein, sondern eher eine Meditation, die dich zentriert und in den Moment bringt.
Meditieren im Gehen. Wenn dir das Bewegen eher liegt, hast du wahrscheinlich bereits eine Anleitung dafür. Ansonsten findest du einiges auf Youtube.
Schüttel dich ordentlich durch. Alle Gelenke durchbewegen in alle Richtungen, Beine und Arme schütteln. Eine Anleitung dafür findest du in meinem Selbstsicherheitstraining, zu Beginn des Teils „Stress & Auslockern“.
2. Ziel anvisieren
Leg dir Papier und Schreibzeug bereit. Setz dich bequem hin, schließe deine Augen und stell dir nun die Situation vor, dass diese Krise nun vorbei ist, dass du wieder genau hier sitzt und weißt: „Yeah, ich habe die letzten Monate konsequent auf diesen Moment hingearbeitet. Ich habe es geschafft!“ Und du fühlst dich dabei ganz wunderbar, aufgeregt, erleichtert, einfach toll!
Und nun höre in dich rein: was hast du geschafft? Welches Ziel bzw. welche Ziele hast du jetzt hier erreicht? Wieso fühlst du dich so wunderbar?
Dann mach die Augen wieder auf und schreib es in großen Buchstaben auf ein Blatt Papier. Am besten in der Gegenwart. Hier ein paar Beispiele:
Ich bin fit wie eine Kanone. Ich habe meinen Traummann/ meine Traumfrau kennengelernt. Ich habe 1000€ gespendet. Ich habe Spanisch gelernt. Ich habe 100 Menschen geholfen. Ich habe eine gute Verbindung zu meinen Familienmitgliedern aufgebaut.
Vielleicht ist dein Ziel aber auch, dass du so richtig erholt und gesund bist.
Dieses Blatt solltest du in der Wohnung aufhängen, dorthin wo du es täglich sehen kannst. Wenn du es ansiehst, hol dir das Gefühl her: yeah, ich habe es geschafft. Du kannst auch ein Bild dazu kleben, welches dieses Ziel/Ziele veranschaulicht. Malen und Zeichnen geht natürlich auch.
3. Zwischenschritte festlegen
Jetzt bist du vollgefüllt vom tollen Gefühl, dass du dieses Ziel / diese Ziele erreicht hast, und kannst planen, wie du da hinkommst.
Aus diesem Ich-hab-es-geschafft-Gefühl heraus, schreib jetzt alle Ideen auf, alle Wege, die dich dorthin führen können. Es sollten mindestens 30 sein!
Das ist ein ganz offenes Brainstorming. Schreib alles auf, egal ob es gerade absurd klingt oder echt eine Herausforderung wäre. Alles darf auf diese Liste.
4. Woche und Aufgaben planen
Setze dir nun für deine erste Woche ein konkretes Ziel. Hol dir wieder das gute Gefühl her und schreib auf, was du in diesen ersten 7 Tagen erreicht hast.
Beispiele:
Ich habe täglich 30 Minuten trainiert.
Ich habe 5 neue Personen kennengelernt und hatte mit ihnen ein tiefgründiges Gespräch.
Ich habe 200€ auf die Seite gelegt.
Ich habe 500 Vokabeln wiederholt und eine Möglichkeit gefunden online mit anderen zu lernen.
Ich habe alle meine Nachbar*innen kontaktiert und konnte mindestens einer Person helfen.
Ich hörte meinen Kindern bewusst und mit offenen Ohren zu.
Für dieses Ziel kannst du nun auch gleich Wege aus deiner Liste von vorhin hernehmen und unter dein Ziel schreiben. Du kannst aus einer Fülle von Ideen auswählen. Vielleicht fallen dir sogar noch weitere Wege ein, wie du dieses Wochenziel erreichen kannst.
5. Loslegen
Was kannst du heute tun um dein Wochenziel zu erreichen? Überlege und setze es auch gleich um.
Diesen Schritt machst du nun täglich bis zum Tag 7. Dann wiederholst du Schritt 4 und Schritt 5. So hast du immer das große Ziel vor dir und machst täglich kleine Schritte dorthin.
Achtung
Achte bei dieser Planung auf deine eigenen Fettnäpfchen. Bist du eine Person, die sich immer viel zu viel vornimmt? Dann reduziere bei den Aufgaben, wahrscheinlich solltest du mindestens die Hälfte streichen. Bist du jemand, der oder die schnell das Handtuch wirft oder oft abschweift von Plänen? Versuche dir selbst gesunde Grenzen und Motivatoren zu setzen, zum Beispiel durch Reminder auf deinem Handy. Dein Handy klingelt einmal am Tag und dort steht dein Ziel. Tolles Gefühl :)
Was du noch vermeiden solltest
Deine täglichen Aufgaben steif, fest und ganz ernst erfüllen –--> es soll Freude machen :)
Du machst keine Pausen –--> take it easy, nimm dir Auszeiten und lass die Gedanken schweifen.
Du stresst dich mit deinem Ziel –--> hey, du erreichst das mit Leichtigkeit und wenn nicht, dann geht die Welt auch nicht unter. Wenn die Welt doch untergehen würde, dann passt das Ziel nicht und du solltest dir etwas suchen von dem du nicht abhängig bist. Das ist vor allem bei Geld-Zielen so. Falls du dir ein Geld-Ziel setzt – Ich habe 1000€ verdient. - dann frag dich auch, was du mit diesem Geld machen willst. Das Wieso ist wichtig. Das Wieso gibt dir ein gutes Gefühl und dieses Gefühl wird dich leiten und zwar mit Leichtigkeit.
Du versuchst ein Megaprojekt aus der Erde zu stampfen –--> Geh nicht von der einen Überforderung in die nächste ;)
Du denkst viel darüber nach, was die anderen denken werden –--> who cares! Dein Ziel kommt aus deinem Herzen, bleib dabei.

(Ich weiß leider nicht von wem das Bild ist, hier gefunden: https://www.reddit.com/r/comics/comments/7tf6sv/2_ways_to_look_at_life_oc/)
Auf das Wesentliche kommt es an
Wie du vielleicht gemerkt hast, haben wir uns gar nicht mehr mit dem Stress und der Überforderung selbst beschäftigt. Das bringt auch meiner Meinung nach nix. Lieber auf das Wesentliche fokussieren und dann alle Energie darauf verwenden.
Ich wünsche dir alles Gute für die nächsten Monate. Sag mir Bescheid, wenn du dein Ziel erreicht hast oder auch, wenn du gerade nicht weiter weißt. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es dir geht.
Du schaffst das!! Ich zähl auf dich.