Sissi
Drei Wege für entspannte Familientreffen zu Weihnachten
Aktualisiert: 3. Juli 2020

Eigentlich möchten die meisten von uns eine schöne und ruhige Weihnachtszeit mit der Familie verbringen: Verwandte wiedersehen, gemeinsam gut essen, gemeinsam feiern, gute Gespräche, Besinnlichkeit. Vielleicht auch lange Spaziergänge machen, gemeinsam vor dem Fernseher kuscheln, Spiele spielen, mit den Kindern was unternehmen. Einfach diese freien Tage gut und entspannt verbringen.
Es gibt drei Gründe, wieso das nicht so ist:
1. Vorab viel zu tun
Leider ist es für viele eine stressige und auslaugende Zeit. Vor den Feiertagen gibt es Unmengen zu erledigen: Geschenke besorgen, für Prüfungen lernen, in der Arbeit alles fertig bringen bevor man dann länger weg ist, Einladungen checken. Antworten finden auf: Wer feiert wo? Wer kocht? Wo fahren wir hin? Wen sollen wir aller besuchen? Und noch viele weitere Fragen sind zu klären.
2. Bilder im Kopf
Jedes Familienmitglied hat eine ganz eigene Vorstellung, ein Bild im Kopf, wie der Familienbesuch sein soll: es soll so wie früher sein (zum Beispiel mit sechs Jahre), es soll so wie im Fernsehen sein, es soll so wie bei den Nachbarn sein, es soll so wie bei Familie XY sein. Bei jedem ist es ein anders Bild und es ist völlig persönlich.
Irgendwann und irgendwie hat man angenommen, dass alle anderen das auch wollen. Darüber geredet wurde wahrscheinlich nicht. Dann arbeiten alle unabhängig darauf hin, dieses Bild zu erreichen, und das ist natürlich ein einsamer Kampf. Jede Person mit ihrem eigenen inneren Bild hat wenig Verständnis und Offenheit für andere Möglichkeiten, für neue Ideen. Schließlich nimmt man ja an, dass alle das gleiche wollen und man selbst weiß am besten, wie der Weg dorthin sein soll.
3. Immer die gleiche Leier
Der Ablauf der Weihnachtsfeiertage ist oft sehr sehr ähnlich. Wir können eigentlich schon jetzt sehr genau vorhersagen: wer mit wem streiten wird, wer schmollen wird, wer sich sehr freuen wird, wer sich betrinken wird, wer gestresst sein wird, wer sich bei welchen Tätigkeiten beteiligen wird, wer früh ins Bett gehen wird und so weiter.
Ja, auch zu Weihnachten sind wir meist auf Autopilot. Wir reagieren auf bestimmte Personen oder Situationen immer ziemlich ähnlich. Und so lange wir uns nicht bewusst sind, wie wir reagieren, bleibt es bei der gleichen Leier, jedes Jahr.
Eine Person ist sauer, weil sie immer in letzter Sekunde den Weihnachtsbaum besorgen muss. Die andere Person ist wieder beleidigt, weil ihre Geschenke oder Kuchen nicht genügend wertgeschätzt werden. Eine Person kommt immer zu spät, eine andere Person ärgert sich immer darüber. Eine Person wird wieder zu viel und zu lange reden, eine andere Person wird sich nach der Feier darüber beschweren. Die meisten werden sich vorab sehr auf das Treffen freuen und dann währenddessen darauf warten, dass es schnell wieder vorbei ist.
Wie ich es da raus schaffe – und du auch!
1. Auszeiten nehmen
Dieses Jahr möchte ich wirklich eine schöne Zeit mit meiner Familie, ich möchte wirklich gute Gespräche, ich möchte mich wirklich entspannen und einmal ganz aus dem Alltag aussteigen. Es ist möglich.
Dazu werde ich schon in der Vorweihnachtszeit einen Gang runterschalten, bewusst Auszeiten nehmen, spazieren gehen, mit meinem Schatz in die Therme fahren. Ich möchte mir auch Zeit nehme um über Geschenke nachzudenken, bevor ich überhaupt losgehe um einzukaufen.
2. Offen reden und sich der eigenen Erwartungen bewusst sein
Dann heißt es auch Erwartungen abklären: meine und die der anderen. Ich möchte mit beidem wertschätzend umgehen, offen reden, eigene Wünsche äußern und die Wünsche der anderen anhören. Es lässt sich sicher eine Lösung finden, wenn jede Person nicht auf den ausschließlich eigenen Ideen, Vorstellungen und Vorgehensweisen beharrt.
Ich halte mir die Vorstellung einer entspannten, wertschätzenden und ruhigen Zeit mit der Familie vor Augen und entscheide darauf aufbauend. Um diese Vision real werden zu lassen, ist es nicht wichtig, ob alles haargenau so abläuft, wie ich es gerne hätte. Im Gegenteil, wir wollen uns gemeinsam wohlfühlen, ganz egal wie das dann konkret aussieht. Es geht um ein schönes Miteinander und dort kommen wir auch nur miteinander hin.
3. Automatismen erkennen und ändern
Bezüglich meiner automatischen Verhaltensweisen bedeutet es, nicht auf meine mürrische Art auf meine Mutter reagieren, wenn sie einen Vorschlag von mir nicht gleich annimmt. Ich kann auch geduldig sein und mir ihre Argumente auch in Ruhe anhören.
Auf meinen Bruder möchte ich auch nicht mit Grant reagieren, wenn er tausend Sachen fragt und kaum zu reden aufhört. Ich möchte mich darüber freuen, dass er sich so für mich interessiert und mir auch so viel mitteilen will.
Ich habe beide wahnsinnig gerne, wieso sollte ich dann immer so negativ auf sie reagieren? Es liegt ganz in meiner Verantwortung, wie ich zu Weihnachten bin. Da kann ich echt niemand anderem die Schuld geben. ;)
Time for a change!
Wenn du also ein schönes und entspanntes Weihnachtsfest haben willst, dann bereite dich bewusst darauf vor. Rede offen über deine Wünsche und höre den anderen auch offen zu. Dann erkenne und verändere deine immer gleichen Verhaltensmuster.
Also: Wie sieht dein perfektes Weihnachten aus? Was sind deine sich wiederholenden Verhaltensweisen gegenüber deinen Familienmitgliedern? Was willst du ändern um eine schöne Zeit miteinander zu haben?
Wunderbare Vorweihnachtszeit!
Sissi
PS: Ich denke nicht, dass alle Menschen zu Weihnachten zu ihren Familien fahren sollten. Wenn das nicht passt, dann nicht. Wenn man da keine Möglichkeit sieht, dass es auch nur annähernd eine schöne Zeit werden könnten, wieso sich dann damit quälen? Wenn du aber so eine kleine Ahnung hast, dass es auch ein wenig an dir liegt, dass die Weihnachtszeit mit der Familie nicht so schön ist, wie es sein könnte, dann versuch dein Verhalten zu erkunden und zu verändern. Die anderen reagieren 100% darauf und ändern auch etwas an ihrem Verhalten.
PPS: ich unterstütze dich gerne, wenn du deine automatischen Verhaltensweisen bezüglich Familie und Weihnachten ändern möchtest. Kontaktiere mich hier!