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  • AutorenbildSissi

Mit Körperarbeit die Migräne lindern

Ein Interview mit meiner Klientin Hanni über ihren Leidensweg mit Migräne und wie ihr die Körperarbeit dabei geholfen hat, viel besser mit den Kopfschmerz-Attacken umgehen zu können.



Liebe Hanni, wie lange hast du schon Migräne? Wann hat es begonnen?


Meine Mutter sowie meine Schwester hatten schon, seit ich zurückdenken kann, immer Migräne. Ich war so froh, dass ich es nicht hatte. Sie haben sich oft übergeben müssen. Aber dann hat sich alles geändert, als ich 25 wurde.


Ich hatte meinen ersten festen Freund. Ja, ich weiß, ich war eine Spätzünderin. Ich habe ihn zu meinen Eltern mitgenommen zum Mittagessen. Ich habe das damals nicht gemerkt, aber ich war total gestresst und hatte einen vollen Kopf. Die Beziehung zu meinen Eltern war leider nicht so gut und deshalb war ich total nervös. Der gesamte Nachmittag war sehr unangenehm und stressig. Ich fühlte mich echt nicht gut beim Essen.


Am Weg zurück mit dem Auto wurde mir übel. Wir sind dann stehen geblieben und spazieren gegangen. Dann kam meine erste Migräne-Attacke, als wir wieder weitergefahren sind. Ich musste mich mehrmals übergeben. Seit diesem Zeitpunkt hatte ich monatlich Migräne.


Die Migräne war immer mindestens 1 Tag lang und maximal 3 Tage gedauert. Ein Arzt ließ meinen Kopf scannen, konnte aber nichts finden. Er meinte es hängt vielleicht mit der Menstruation zusammen. Er verschrieb mir spezielle Migräne-Medikamente. Die haben mir dann manchmal geholfen, oft auch nicht.




Wo und wie sind die Schmerzen? Wie ist der Ablauf?


Bei mir startet immer das rechte Auge. Dort bekomme ich ein komisches Gefühl, es ist kein Schmerz. Das heißt für mich: Achtung, die Migräne kommt. Sie kommt aber nicht sofort.


Ich weiß jetzt, dass ich, sobald ich das spüre, noch Zeit habe um mich zu beruhigen. Wenn ich ruhig werden kann, dann kommt die Migräne entweder gar nicht oder nicht so stark. Ich schaffe es immer besser mich zu beruhigen, aber manchmal, wenn ich mich überanstrengt habe, dann schaffe ich das gar nicht.


Mir wird dann bei einer Attacke total übel. Das Kotzen ist dann nicht angenehm, aber meistens ist es befreiend.



Nutzt du Medikamente?


Früher habe ich immer Medikamente genommen. Dann hat es 30 Minuten gedauert, dann waren die Schmerzen weg, aber der Stress und dieser Überschuss an Energie, der war immer noch in mir. Ich habe mit den Schmerzmitteln nicht das ursprüngliche Problem gelöst. Deshalb nehme ich sie seit einigen Jahren nicht mehr.



Was hast du vor den Sitzungen mit mir schon gelernt und gewusst um besser mit den Attacken umgehen zu können bzw. sie zu vermeiden?


Ich war, bevor ich nach Wien gezogen bin, bei einer alternativen Therapeutin und habe gelernt mich wieder zu mögen und mich überhaupt einmal zu fühlen. Erst dadurch wusste ich, dass ich selbst durch meinen Stress im Kopf meine Migräne verursachen oder verstärken kann und somit auch das Gegenteil möglich ist: die Kopfschmerzen verhindern oder mildern.



Wie haben dich die Sitzungen bei mir unterstützt?


In deinen Sitzungen kann ich mich wunderbar beruhigen. Der Kopf ist wie durchgeputzt. Meine Migräne hängt total mit meinen Gedanken zusammen. All die Müssen-Sätze werden in deinen Sitzungen ganz egal.


Jede Sitzung war anders, jede Sitzung half mir mit etwas, aber ich kann es schwer beschreiben. Es gab sehr spannende Körperwahrnehmungen.


Es ist als würde ich einen großen Rucksack tragen, der voller Sachen ist. Durch deine Arbeit kommt jedes Mal etwas Kleines, manchmal sogar etwas Großes, etwas Belastendes, kommt weg.

Nun merke ich im Alltag körperlich, wenn ich etwas nicht will, dass sich das nicht gut anfühlt. Zum Beispiel tue ich mir in der WG leichter etwas anzusprechen, was mich stört. Ich denke nicht mehr unendlich lange darüber nach, wenn mich etwas nervt, sondern spreche es so früh wie möglich an. Die Dinge sind weniger dramatisch, weniger aufwühlend. Ich bin irgendwie robuster geworden.


Ich habe auch begonnen zu meditieren und gönne mir mehr Pausen. Ich achte mehr auf mich und mute mir weniger zu.



Du hast also durch die tiefe Auseinandersetzung mit dir selbst mehr Freiheit gewonnen?


Ja, ich merke, dass ich selbst etwas tun kann.


Ich hänge viel seltener in automatischen Verhaltensweisen, die irgendwie chaotisch und unbedacht sind, fest. Denn ich sage zu mir „Stopp, du machst dir gerade zu viel Stress. Das ist nicht gut für dich." und dann treffe ich eine bewusste Entscheidung, was jetzt am besten für mich ist.



Was ist dein Tipp für Menschen, die mit Migräne kämpfen?


Lerne dich selbst besser kennen, lernen dich wahrzunehmen und vor allem, lerne dich anzunehmen und zu lieben. Mit Vorwürfen, Selbstkritik und diesem Druck „Du musst funktionieren“ bekommt man die Migräne nicht in den Griff.


Dein Körper zeigt dir, wenn etwas nicht stimmt. Lerne die Signale kennen und handle danach. Wenn dein Körper Ruhe fordert, dann gönne sie ihm.


Ich weiß nicht, ob die Migräne bei anderen auch durch einen vollen Kopf kommt, wie bei mir. Mir hilft dann eben gut ruhig zu atmen und mich auszuruhen, meinen Kopf leer werden zu lassen.



Disclaimer

Ich arbeite nach der Grinberg Methode®. Diese Methode ist nicht für Menschen geeignet, die an lebensbedrohlichen oder schweren Erkrankungen leiden. Sie ist kein Ersatz für jegliche Art von notwendiger medizinischer oder psychiatrischer Behandlung.

Doch als eine unterstützende Maßnahme lassen sich deine Selbstheilungskräfte aktivieren und die Sitzungen können wesentlich zu deinem Wohlbefinden beitragen.



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